Donnerstag, 6. März 2014

Barcelona 2011



Barcelona 2011

Jawoll!!! Mein erster „richtiger“ Urlaub! Richtig….weil ich weiß es wird dort Sonne ohne Ende geben… Richtig, weil ich einmal nicht aufs Geld geachtet und mich mit Holland zufrieden gegeben habe. Richtig weil ich ihn ganz alleine mache – nur für mich!!!
Und noch richtiger endlich mal zu nutzen, dass Maik hier wohnt und ich das Hotel spare (-;
Aber ganz im Ernst? Ich merke schon nach 2 Tagen dass ich ihn eigentlich sehr wenig kenne – als Mensch – der ist ja richtig nett (((-; Wir haben uns die letzten 2 Tage abends richtig nett unterhalten und ich habe mehr über ihn erfahren als all die Jahre davor…
Wieder mal wird mir deutlich wie fremd sich Familien doch manchmal sind. Meine Freunde kenne ich wesentlich besser. Gut, sie wohnen auch in der Nähe und ich sehe sie sehr oft… aber warum ziehe ich sie meiner Familie vor? Eigentlich kenne ich den Grund ja…
Hier hat man den Eindruck eine Familie ist nie kleiner als 10 Personen und jung und alt sind immer dabei, kein nörgelndes Kind und kein Streit – alle entspannt. Nur so ab und zu könnten sie ja schon mal für einen Moment die Klappe halten die Spanier. Ich glaube sie sind davon überzeugt dass ihr Herz auf keinen Fall im Stande wäre weiter zu schlagen wenn sie auch nur eine Minute mal nicht reden…
 Nachdem ich hier gut angekommen bin und mich einfach mal darauf verlasse dass schon alles gut gehen wird, habe ich direkt einen sehr netten Abend in einer sehr kleinen Strandbar genossen. Ich habe sogar Muscheln gegessen, das glaubt mir sicher niemand, ich glaub es ja selber nicht. Und ich musste nicht den „Nahrungbittnochmalzurückknopf“ drücken. Gut ich hab die Augen geschlossen und Maik meinte ich hätte ein seeehr interessantes Gesicht dabei verzogen, aber ich habe sie tatsächlich gegessen. Selbst bestellen werde ich sie mir sicher nicht, weil der Renner sind sie nun nicht unbedingt, aber ich weiß ich könnte überleben wenn ich mir hier verlaufe und es nichts als Muscheln gibt…
Den ersten Morgen hier aufzuwachen – herrlich. Maik war schon auf der Arbeit und ich muss erst mal sehen ob das Meer tatsächlich so schön ist wie ich es von gestern in Erinnerung habe.
Das ist es wirklich!
Heute will ich nach Barcelona fahren und mir einen Bikini kaufen und dann nix wie rein in die blauen Fluten…
Maik hat mir alles erklärt… mir ein 10er Ticket gegeben… Der Bahnhof ist nur den Berg runter, dann rechts. Die Richtung ist klar.
Als ich die Bahn betrete komme ich mir vor als sei ich auf einer Strandparty. Spanische Musik und freundliche Menschen… ich genieße die Fahrt und spreche zwischendurch ein paar Sätze auf mein Handy dass ich als Diktiergerät benutze. Natürlich so, dass es aussieht als würde ich telefonieren.
Ich möchte keinen dieser Eindrücke vergessen… irgendwann wird mir klar das geht so nicht weiter…
5 Stationen muss ich fahren und an der Placa Catalunya aussteigen… dort soll ein großes Kaufhaus sein mit einer großen Auswahl an Bikinis…
Die Bahn hält – laut meiner Rechnung können wir aber noch nicht am Ziel sein… Als allerdings ALLE aussteigen wird mir komisch und ich fühle mich nicht in der Lage dem Gruppenzwang zu entfliehen… ich steige auch aus. Als ich an der Bahn vorbei gehe sehe ich warum sie nicht weiter fährt…. Es sind keine Gleise mehr da. Estacio de Franca. Wo zum Himmel ist Estacio de Franca???
Ich muss doch zur Placa Catalunya!!!
Ok, ruhig bleiben und erst mal umsehen… einen Kilometer nach links…. Keine gute Idee…. 2 Kilometer nach rechts…. Sieht nicht wirklich besser aus… also zurück und mir den Bahnhof von innen nochmal ganz genau ansehen…. Schön ist er ja, aber übernachten möchte ich hier bitte nicht.
Dann entdecke ich eine Karte… wenn ich sie richtig verstehe ist genau jetzt im August die Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt und fährt nicht weiter…. Ok do you speak English? No. German? What is this???  Ok…. Aber ich kann ja Placa Catalunya sagen (-; Mein spanisch ist also praktisch perfekt (-;
Alles ist super organisiert, als die überforderte Señora endlich wusste was mein Problem ist konnte sie mir mithilfe eines Linienplans erklären was ich tun muss…. Eine Station zurück und von dort aus mit der Metro zu Ziel…. Ok… gelbe Pfeil-Aufkleber auf dem Boden und Absperrungen und freundlich winkendes Bahnpersonal halfen mir dabei mein Ziel zu erreichen.
Jetzt das Kaufhaus finden… Aber vorher einen kleinen Krautsalat bei KFC? Klingt gut.
Kein Bild, kein Salat in der Theke zum draufzeigen…. No English, No No German.
Wie zum Teufel soll ich diesem Spanier hinter der Theke bitte klar machen dass ich gerne so einen von den leckeren Krautsalaten will den es in Deutschland in so kleinen runden Schälchen gibt???
Ich hab es geschafft, er räumte den halben Kühlschrank für mich aus und heraus kamen flache eckige Schälchen mit Krautsalat… Leider mehr Dressing als Salat, aber sonst der Geschmack den ich kenne. Na also.
Jetzt zum El Corte Ingles
Maik hat mich vorgewarnt….
8 Etagen…. Und jede so groß wie ein Fußballfeld…. Ein Tor machen? Keine Chance. Abseits? Fühlte ich mich schon beim Betreten… Foul? Kann schon mal passieren wenn man nicht mehr weiß wo man ist und beim Suchen nach Hilfe über einen Stapel Kissen stolpert… der Dame an der man sich festhalten will fast das Kleid auszieht und erklären muss dass alles nur ein großes Missverständnis ist.

Bikinis. In allen Farben und Formen…
Nur meine Form ist irgendwie nicht dabei. Dann sehe ich einen der gefällt mir ganz gut… Ich nehme 2 Größen mit in die Umkleidekabine, mit dem sicheren Gefühl, dass einer auf jeden Fall passen wird.
Es kommt eine Verkäuferin auf mich zu… Sie nimmt mir die Bikinis aus der Hand und gibt mir zu verstehen dass sie mir niemals passen werden? Hallo? Ich habe Größe 38, habe für alle Fälle schon einen 40er und einen 42er genommen weil der 38 von eben ein klein wenig eng war…. Und sie holt mir einen 44er aus dem Regal, lächelt mich an und meinte der passt.
Will die mir sagen du doofe deutsche schwing Deinen fetten Arsch aus dem Laden hier gibt’s nix für Dich oder was? Spinnt die? Sammelt die Feinde und hat noch keinen Deutschen gefunden? Jetzt hat sie.
Ok, freundlich wie ich bin probiere ich ihn natürlich an…. Ich gefalle mir nicht besonders, aber das liegt nicht am Bikini. Das bisschen Speck schwimme ich mir weg – rede ich mir ein.
Bis auf die Tatsache dass ich es nicht mag das Oberteil hinter dem Kopf im Nacken zusammenzubinden passt er.
Die müssen andere Größen haben hier, und trotzdem werde ich die Größenangabe nachher herausschneiden…. Wenn da jemand von Zuhause liest – neeneenee
Ach da kommt sie ja wieder, meine neue Lieblingsverkäuferin… lächelnd und sooo nett
Ja er passt …ABER
Prompt baut sie das Teil mal eben um. Hier ein Knoten da ein Knoten und siehe da ich habe 2 Schultergurte. Die werde ich wahrscheinlich verlieren wenn ich aus dem Meer herauskomme weil sich im Wasser die Knoten lösen…… aber wiederum,,,, wenn sie sich im richtigen Moment öffnen?
Ich nehme ihn (-;


Ich komme gerade vom Strand und alles ist geblieben wo es hingehört, nur meine Sonnenmilch hat wohl doch nicht so lange gehalten wie ich es gerne gehabt hätte. Morgen ist also erst mal Sonnenpause angesagt. Wenn die Hummer mich morgen in der Stadt wiedersehen, die mir in der Markthalle begegnet sind und die mir so leid taten weil sie die Scheren zugebunden hatten und auf dem Eis lagen um sich nicht so schnell bewegen zu können, würde ich ihnen das sterben sicher erleichtern, weil sie danach denken: „Mama ist tot“! Oder sie springen freiwillig in den Kochtopf weil sie sehen dass „Mama“ ja auch nach dem Kochen noch lebt.  Sie werden sich über den Koch lustig machen und sich denken: Bis gleich Señor (-; Wie würde der wohl gucken wenn sie in einem dreifach Looping in den Kochtopf springen und ihm dabei zuzwinkern?

Oh ich hab auch ne Menge gelernt heute über Schönheits-Op´s
Die Spanier gehen damit viel gelassener um. Sie gönnen sich am Strand erst mal ein ausgiebiges Peeling um die Haut glatt und geschmeidig zu machen. Dann geht’s los. Sie legen sich in den Sand und lassen sich einfach alles anbauen was sie nicht haben…. Einen größeren Busen, eine Schwangerschaft im neunten Monat… dann bleiben sie eine Weile so liegen und rufen die Familie… Alle lassen das eine Weile auf sich wirken und beschließen dann einstimmig dass doch lieber alles so bleiben soll wie es war (-;  dann folgt eine Taufe im Meer um alles abzusegnen und glücklich geht’s nach Hause. Keine Psychotherapie, keine OP.




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